Stationen und Bildstöcke

Station an der Bachlinde

Die 2,27 m hohe Station aus Sandstein stammt aus dem Jahr 1776. Sie befand sich früher direkt unter der Bachlinde und wurde nach 2008 um einige Meter von der Straße versetzt. Als Grund dafür kann der Schutz der Station vor Beschädigungen durch das ausgedehnte Wurzelwerk der sich in unmittelbarer Nachbarschaft befindlichen alten Linde angesehen werden. In alter Zeit befand sich die Station zwischen zwei Linden, von denen eine im 19. Jahrhundert eingegangen ist. Die Station trägt die Initialen B. K. und die Jahreszahl 1776 in römischen Ziffern, IHS mit Herz und Kreuz. Der Stifter ist nicht bekannt. Die Andachtsstätte ist vermutlich ca. 350 Jahre alt. „Viele Dorfgemeinschaften errichteten unmittelbar nach dem [30-jährigen] Krieg an einer markanten Stelle außerhalb der Ortschaft oder Siedlung ein Holzkreuz mit einer Linde [meist zwischen zwei Linden], um dort Dankgottesdienste abzuhalten. Später ersetzte man die Holzkreuze durch einen steinernen Bildstock. Davon zeugen die Lindenbäume in der Gemarkung … Heuthen.“ ( Heerda, Ewald: Eichsfelder Linden erleben Geschichte. Eichsfeld 45 (2002), S. 456-458. S. 457.)

Bildstock und Kreuz an der „Bachlinde“ am der Kreisstraße nach Wachstedt

Station am Johannesberg (Ecke Riedweg/Flinsberger Straße)

Nur die Station ist alt. Sie weist das Jahr 1839 und die Stifterinitialen J. H. J. aus. Die ersten beiden Buchstaben sind zusammengezogen. Ständer gab irrtümlich A. J. an. Die Station steht heute (2013) vor dem Haus Willer 21a. Ein Ururenkel (Herbert Jünemann) des Stifters konnte detailliert über die Stiftung der Station, den Stifter, das Stiftungsjahr und den Grund der Stiftung Auskunft geben. Demnach stammt sie von Johannes Heinrich Jünemann (* 1788 Heuthen, + 1858 Heuthen). Der Taufeintrag im Kirchenbuch weist als dritten Vornamen Josef aus. Ursprünglich stand die Station vor dem jetzigen Fachwerkhaus Willer 21b und enthielt ein Ölgemälde der 14 Nothelfer auf einer Kupferplatte. Es wurde in späterer Zeit durch ein neues Bild ersetzt. Der Stifter Johannes Heinrich Josef Jünemann baute 1830 ein Haus (heute: Willer 21b) und errichtete 1839 die Station direkt an der Ecke zur Flinsberger Straße. Anlass der Stiftung war die Ablösung der auf dem Haus lastenden Hypotheken im Stiftungsjahr. Beim Neubau des Hauses Willer 21a im Jahr 1921 wurde die Station dorthin versetzt. Die Station mit der Inschrift 1825 enthält eine Muttergottesstatue hinter Glas. Ein Stifter konnte nicht ermittelt werden .

Bildstock am Johannesberg

Station auf dem Stadtberg

Eine 1944 von Pfarrer Ständer beschriebene Gipsfigur Herz-Jesu in der Station in Hausform aus dem Jahr 1822 befindet sich jetzt mehr nicht in der Station. Wie der Vergleich der Aufnahmen von 1989 und 2013 zeigt, wurde die Station einige Meter versetzt. Als Grund dafür können, wie bei der Bachlinde, Beschädigungen durch das ausgedehnte Wurzelwerk der daneben stehenden alten Linde angesehen werden. Die aus Sandstein gefertigte 2,32 m hohe Station wurde in Hausform mit Rechtecknische errichtet und trägt einen geschweiften profilierten Giebel und ein bekrönendes Kreuz. Die 1989 noch lesbaren Initialen des Stifters J. G. und die Jahreszahl 1822 sind nicht mehr erkennbar. 1822 stifteten neun Heuthinger eine Litanei-Betstunde für mehr als zehn Rt.12 Der größte Stifter war Josef Gundermann mit mehr als vier Rt. Auf ihn dürfte die Errichtung der Station zurückgehen. Auch die Andachtsstätte am Stadtberg ist vermutlich ca. 350 Jahre alt (siehe dazu die Anmerkungen zur Station an der Bachlinde).

Station auf dem Stadtberg

„Mariengrotte“ auf dem Stadtberg

Die Mariengrotte auf dem Stadtberg trug in früheren Jahren auch die Bezeichnung „Friedensgrotte“. Im Mai finden hier traditionell die Marienandachten statt.

Mariengrotte auf dem Stadtberg

Station mit Kreuzigungs-Darstellung am Steinweg

Die noch 1944 lesbaren Stifterinitialen J. R. an der Sandstein-Station sind wegen Ausbesserungen undVerwitterung nur noch zu erahnen. Das Stiftungsjahr 1830 ist gut erkennbar. Die Initialen könnten für einen Stifter namens Johannes Rehbein oder Johannes Rümenapp stehen. Der Anlass der Stiftung ist nicht bekannt.

Station am Kefferhäuser Weg

Bildstock mit den 14 Nothelfern am Steinweg

Nur die Station ist alt. Sie weist das Jahr 1839 und die Stifterinitialen J. H. J. aus. Die ersten beiden Buchstaben sind zusammengezogen. Ständer gab irrtümlich A. J. an. Die Station steht heute vor dem Haus am Willer. Erzählungen nach stammt sie von Johannes Heinrich Jünemann (* 1788 Heuthen, + 1858 Heuthen). Der Taufeintrag im Kirchenbuch weist als dritten Vornamen Josef aus. Ursprünglich stand die Station vor dem jetzigen Fachwerkhaus Willer 21b und enthielt ein Ölgemälde der 14 Nothelfer auf einer Kupferplatte. Es wurde in späterer Zeit durch ein neues Bild ersetzt. Der Stifter Johannes Heinrich Josef Jünemann baute 1830 ein Haus (heute: Willer 21b) und errichtete 1839 die Station direkt an der Ecke zur Flinsberger Straße. Anlass der Stiftung war die Ablösung der auf dem Haus lastenden Hypotheken im Stiftungsjahr. Beim Neubau des Hauses Willer 21a im Jahr 1921 wurde die Station dorthin versetzt.

Station am Willer

Station aus Sand- und Kalkstein in der Binge gegenüber der Schmiede Apel

Die stark verwitterte und 2,31 m hohe Station ist aus Sand- und Kalkstein in Hausform mit Nische gefertigt worden. Im Dreiecksgiebel stand bis 1944 noch die heute (2013) nicht mehr erkennbare Inschrift „Göttliches Kind Jesu, erbarme dich unser“. Noch bis zum Ende des 20. Jahrhunderts war im Dreiecksgiebel „Alles Gott/ zu Ehren“ und unter dem Giebel „I N R …“ zu lesen. Die Sockelinschrift „AN 1747 NO“ ist heute (2013) kaum
noch lesbar. Die Station wurde 1747 kurz nach der Errichtung des Rohbaus der neuen St.-Nikolaus-Kirche vom damaligen Schmied Nikolaus Kruse gestiftet. Er wohnte der Station gegenüber auf der anderen Straßenseite. Nikolaus Kruse stiftete auch die Kommunionbank der in der Mitte des 18. Jahrhunderts errichteten Kirche.

„Heiliger Antonius“ Station an der Kirchhofsmauer bei der alten Schule

Die Station aus Sandstein befindet sich heute zusammen mit einer neuen Antoniusstatue von an der Pfarrhausgartenmauer. Ursprünglich enthielt die Station ein Vierzehnheiligenbild und später eine Josefsstatue. Die Station wurde 1839 von Valentin Diegmann (Initialen V. D.) gestiftet. Anlass der Stiftung war der Tod des einzigen Sohnes (Christoph). Die Errichtung kostete 30 Rt.17 Auf Valentin Diegmann geht auch eine Schulstiftung, die Stiftung einer Samstags-Betstunde und ein monatlicher Umgang um die Kirche mit den Schulkindern zurück. Am neuen Standort, der Pfarrgartenmauer ist noch heute (2013) die Bekrönung mit der Inschrift IHS mit Kreuz und Herz sehr gut erkennbar. Die Versetzung der Station erfolgte vermutlich bei
Arbeiten an der Mauer des Kirchhofs. Wurzeln eines alten Baumes (Linde?) hatten starke Beschädigungen verursacht. Das ursprünglich vorhandene Bild der 14-Nothelfer wurde zunächst durch eine Josefsstatue und später durch die Antoniusstatue aus dem Pfarrgarten ersetzt. Lucke ( Lucke, Rolf-Günther: Kunstgut Flinsberg. Bestandsaufnahme 1989. Pfarrarchiv Heuthen ) verweist auf eine stark
verwitterte Inschrift: … V. W. Es dürfte sich dabei um eine Verlesung handeln, da die Stiftung auf Valentin Diegmann (V. D.) zurückgeht. Die Station wurde von Lucke auf um 1800 geschätzt.

Station auf dem Warteberg

Der zu Heuthen gehörende Warteberg weist mit 516 Metern den höchsten Punkt unserer Gemeinde aus. Hier befindet sich die höchste Station auf der heuthener Gemarkung unmittelbar an dem zu Flinsberg gehörenden Mittelpunkt Deutschlands.

Die am höchstengelegene Station der Gemeinde Heuthen befindet sich auf dem Warteberg.