Geschichte

Vergangenheit und Zukunft

Heuthen ist eines der ältesten Dörfer des Eichsfelds. Die urkundliche Ersterwähnung stammt aus dem Jahr 1146. In dieser Urkunde wird über die Schenkung einiger Hufe Land der Ritter von Kirchberg an das Peterskloster zu Erfurt in „Hortene“ berichtet. Das Dorf ist aber wesentlich älter. Es geht vermutlich auf die erste Siedlungsperiode in der Region (ab 400 n. Chr.) zurück. Der Name leitet sich vom Wort „Heide“ (obereichsfeldische t-d-Lautverschiebung) für ein waldfreies Gebiet ab. Dort war eine Besiedlung ohne aufwändige Rodung möglich.

Vorgeschichte: Funde von Steinwerkzeugen aus vorgeschichtlicher Zeit rund um den Warteberg belegen die frühe Anwesenheit von Menschen in der Umgebung der heutigen Siedlung. Münzfunde sind weitere Zeugnisse:

Fund von keltische Münzen, sogenannte Regenbogenschüsselchen, die zwischen 300 v. Chr. und der Zeitenwende hergestellt wurden.

In der Heuthinger Flur wurde einemerowingische Münze (Monetar) aus dem 5.-6. Jhdt. gefunden. [Monetar]

Um 630 n. Chr. Eine alte Handels- und Heerstraße verlief durch den heutigen Siedlungsraum. Die Straße verband das Werratal mit Norddeutschland. Vom Warteberg kommend ging sie durch den Willer, am Anger vorbei und über die Alte Gasse (heutige Bezeichnungen) in Richtung Kreuzebra und weiter über den Dün.

Vor dem Mittelalter gab es bereits die Landwehr am Warteberg.

1146 urkundliche Ersterwähnung. Das Geschlecht der von Kirchberg besaß einige Hufe Land in Heuthen.  

12.-13. Jhdt. Bau der ältesten St.-Nikolaus-Kirche aus Holz; Gründung einer eigenständigen Pfarrei. Das Dorf bestand aus wenigen Häusern rund um dem Anger. Der Sitz des niederen Adelsgeschlechts der von Heuthen lag im Straßendreieck Willer, Winkel, Stadtberg (heutige Straßennamen).

1221 wurde dem Kloster Beuren der Besitz einer halben Hufe Land in Heuthen bestätigt.

Ab 1338 urkundliche Erwähnungen des Adelsgeschlecht der von Bodungen als Ortsherren; Besitzer von Ländereien in Heuthen. Noch 1764 hatten die von Bodungen Lehen in Heuthen: zwölf Häuser und fast 22 Hufe Land.

1341 verkauftenHug und Johann von Geisleden ihre Besitzungen in Heuthen.

1354 schenkte Propst Hartwig von Bodungen dem Kloster Anrode vier Hufe Land und einen Hof in Heuthen.

1356  gelangte diese Schenkung durch Tausch an das Martinsstift in Heiligenstadt.

1412 erwarben die von Wintzingeroda zwei Vorwerkshöfe, zwei Kothöfe (Kotten) und elf Hufe Land.

1420 erhielten die von Rengelrode ein Vorwerk (Steinernes Haus) in Heuthen, das 1464 an die von Linsingen überging. Im Keller des Steinernen Hauses befindet sich aus der Zeit noch das Zwergloch. [Zwergloch]

1420 die von Tastungen erhielten zwei Höfe und zwei Hufe Land als Lehen.

1432-1470 Lehen der von Wildungen in Heuthen über sechs Höfe und sechs Hufe Land.

1468 bekamen die von Bültzingsleben ein Lehen des in männlicher Linie ausgestorbenen Geschlechts der von Worbis über einen Hof und eine Hufe Land in Heuthen.

1483 ersetzte die zweite St.-Nikolaus-Kirche aus Stein die erste aus Holz gebaute Kirche. [Alt St. Nikolaus]

1519 bekam der Vorgängerbau der jetzigen Kirche eine große Glocke. Sie wurde von Andreas Bodger gegossen.

1525 Im Bauernkrieg kaufte sich Heuthen von den Aufständischen durch Lieferung von fünf Fässern Bier und einem Wagen voll Brot frei. Heinrich Pfeiffer predigte erfolglos im Ort. Heuthen ist eines der wenigen Dörfer auf dem Eichsfeld, das in der gesamten nachreformatorischen Zeit katholisch blieb. 

1542 Pfarrer Heinrich Sieboldishausen, der erste namentlich bekannte Geistliche im Ort. Valentin Schultheiß wurde im gleichen Jahr als erster überlieferter Kirchner (Küster) in Heuthen genannt.

1543 sagte der älteste namentlich bekannte Dorfschulze, Hans Große, als Zeuge in den Bauernkriegsprozessen aus.

1545 wurde mit Kersten Matthias zum ersten Mal ein Müller erwähnt.

1548 hatte Heuthen 298 Einwohner. Sie wohnten in 64 Häusern.

1587 stiftete Lukas Breidenbach mit seiner Ehefrau das älteste überlieferte Anniversarium (Seelenmesse) der Pfarrei.

1592-1654 langandauernder Streit zwischen der Dorfobrigkeit und dem Adelsgeschlecht der von Bodungen über die Jagdrechte in der Heuthinger Flur. [Vogelherd]

1599 beteiligten sich die Bewohner von Heuthen an der Kreuzwallfahrt auf den Kerbschen Berg. Vermutlich geht die Wallfahrt aber auf die Zeit der ehemaligen Pfarrei Kirchberg (vor dem 12. Jahrhundert) zurück, zu der auch Heuthen gehörte.

1594 erhielt die St.-Nikolaus-Kirche eine zweite, kleine Glocke. Sie wurde von Eckart Kucher gegossen.

1606 Der gewesene Amtmann des Eichfeldes und Reichsvizekanzler Leopold von Stralendorf bekam ein Lehen über einen Hof und eine Hufe Land in Heuthen. [Stralendorf]

1610 hatte Heuthen 340 Einwohner, die in 73 Häusern lebten.

1612 wurde mit den Kirchenbuch-Aufzeichnungen unter Pfarrer Georg Wippermann begonnen. Der damalige Kaplan Jakob Meier notierte im Kirchenbuch die Verstorbenen der Gemeinde.

Um 1615 wurde unter Pfarrer Georg Wippermann das erste Pfarrhaus errichtet.

Am 30. Mai 1622 Einmarsch protestantischer Truppen unter Christian von Braunschweig. Der unheilvolle 30-jährige Krieg zog ins Dorf.

31. Mai 1622 Erschießung von Hans Schuchardt durch schwedische Soldaten beim Klüschen Hagis.

21. Juni 1622 starb seine Mutter Susanna Schuchardt vor Wahnsinn auf Grund der Erschießung ihres Sohnes und den ausgedehnten Plünderungen in ihrem Haus.

1. November 1622 verhungerte Hans Hildebrand auf Grund der Plünderungen im Krieg. Einige Wochen zuvor hatte er wegen der Gewalt der Soldaten seinen Verstand verloren.

5. Dezember 1622 wurde die Witwe Martha Otto erstochen.

Am 22. Dezember 1622 vermachte der Gerichtsassessor Kersten Siefert der St.-Nikolaus-Kirche die älteste nachweisbare Stiftung über 40 Reichstaler für Heuthen und 10 Reichstaler für die Filiale Flinsberg.Außerdem stiftete er Anniversarien in Höhe von 40 Reichstalern.

1622 musste das Dorf Proviant für die Soldaten liefern: 18 Fass Bier, 18 Rinder und 36 Hammel.    

1626 und 1627 starben von ca. 350 Dorfbewohner 172 Einwohner an der von Soldaten eingeschleppten Pest. Das Dorf blieb nur durch massive Einwanderung von Menschen, vor allem aus dem stark zerstörten Göttinger Raum, existenzfähig. Neue Familiennamen, wie zum Beispiel Althaus und Rehbein, gelangten nach Heuthen.

1632 Plünderung der Pfarrei durch Truppen aus Weimar. Kirchliche Unterlagen verschwanden für immer.

1633 hatte Heuthen bereits wieder 277 Einwohner, 70 bewohnte und sechs wüste Häuser.

18. April 1634 Einmarsch von Truppen unter Gustav Gustavi; Raub aller Pferde.

1639 erschien mit Simon Große erstmals der Name eines Lehrers in Heuthen in den Kirchenbüchern.

19. Juli 1640 Erschießung von Valentin Brodmann.

Im Juli 1640 starb Katharina Gaßdorf an den Kriegsfolgen und Hans Dreyling wurde erstochen. Auch Peter Jünemann wurde erstochen und danach sein Kopf mit einem Stein eingeschlagen. Urban Otten und seine Frau Martha verhungerten.

Am 2. Juni 1641 wurde Osterheld Jünemann erschlagen.

1648 bekam die Kirchengemeinde die sogenannte mittlere Glocke. Sie wurde 1917 zu Kriegszwecken eingeschmolzen.

Um 1650 wurde aus Anlass des Endes des 30-jährigen Krieges die Gedenk-Station an der Bachlinde errichtet.

1652 und 1653 wurde das Dorf durch die Kirchenobrigkeit aufgesucht. Die Bewohner wussten fast nichts vom Christentum. Unterricht und Predigten waren die Ausnahme im 30-jährigen Krieg und praktisch zum Erliegen gekommen.

Zwischen 1650 und 1675 predigte der Landmissionar und Jesuit Johann Müller in den Dörfern des Eichsfeldes, hörte die Beichte, sprach Kranken Mut zu und besuchte die Schule. 

1653 schaffte sich die Pfarrei einen neuen Messkelch an, der bis heute in Gebrauch ist. Es war eine Ersatzbeschaffung für einen Kelch, der Soldaten zur Auslöse gegeben wurde. Der Kelch steht im engen Zusammenhang mit der Herleitung des Ortsnamens „Heuthen“. [Messkelch] 

1672/73 Erster überlieferter Großbrand. Selbst das Kloster Teistungenburg spendete fünf Schneeberger Geld den „verbrannten leüten von Heiten.“

1680 vernichtete Hagel die Saatfelder in Heuthen.

1692 kam der erste Webstuhl auf das Eichsfeld. Beginn eines bescheidenen Wohlstands im Dorf. Der letzte Webstuhl von Heuthen steht im Eichsfelder Heimatmuseum in Heiligenstadt. Er gehörte Johannes Freund.

Am 7. Juli 1732 verheerendeÜberschwemmung in Heuthen: Bauholz und Hausgeräte gingen verloren.

1735 lebten 501 Einwohner in 94 Familien in Heuthen.

Vom 5. Oktober 1739 – 12. März 1740 gab es in Heuthen eine so große Kältewelle wie seit Menschengedenken nicht mehr. Die Bäume blühten erst im Juni.

Ab dem 6. Oktober 1740 scharfer Frost. Die Sommerfrüchte lagen noch auf dem Feld.

1745 Beginn des Baus der dritten Kirche in Heuthen, nachdem die alte zu klein geworden war. Der Rohbau wurde im gleichen Jahr fertiggestellt.

1749 wurde die neue St. Nikolaus-Kirche vom Weihbischof von Lasser geweiht. Fast die gesamte Inneneinrichtung der Kirche fehlte noch wegen der enormen Baukosten.

1749-1773 Fortsetzung des Innenausbaus der Kirche. Die Arbeiten stockten immer wieder wegen Geldmangels. Umfangreiche Spenden zur Errichtung (Nebenaltäre, Kommunionbank [Kommunionbank], Beichtstuhl und Kirchengestühls) brachten die Gemeinde an den Rand der finanziellen Belastbarkeit. Werner Jünemann stiftete 460 Reichstaler für den Altar. 

1755 Beginn des Kartoffelanbaus durch Johann Adrian Stitz. Er war lange Zeit kurmainzischer Soldat und brachte die Kartoffel mit. Er pflanzte sie im Bach (Flurname).

1759 starb Johannes Wilhelm als Soldat des Kurfürsten im siebenjährigen Krieg (1756-1763) im Lazarett von Kronach an den Folgen seiner Kriegsverletzungen.

1780 Ersterwähnung eines Spritzenhauses. Es lag neben dem Gemeindebackhaus. [125-Jahre FFW]

1790 lebten dank der Einführung der Wollweberei bereits 736 Einwohner in 146 Familien in Heuthen.

Im 18. Jhdt. gab es zahlreiche Kleindelikte, die vom Schulzen oder Pfarrer geahndet wurden. [Kleindelikte]

1809-1812 starben zehn junge Männer aus dem Dorf als Soldaten Napoleons in Spanien.

1811-1848 leisteten die Bewohner von Heuthen erbitterten Widerstand gegen die Einführung eines neuen Gesangbuchs. An die Spitze setzte sich der Schulze Johannes Jünemann. Pfarrer Rheinländer verließ 1848 aus Verbitterung die Pfarrei und kehrte nicht wieder zurück.

1812 marschierten 18 Dorfbewohner mit der Armee Napoleons nach Russland. Mindestens vier ließen dort ihr Leben.

1831 lebten 951 Menschen in Heuthen.

1832 Errichtung einer Schule an der Stelle des heutigen Kindergartens. Davor gab es bereits drei Schulen an verschiedenen Standorten (am Backhaus, am Stadttor und in der Binge). Dort wohnten jeweils auch die Lehrerfamilien.

Vom 1.-10. Februar 1841 Kältewelle in Heuthen. Im Pfarrhaus fror selbst die Milch ein.

1841 erhielt die Schule in Heuthen wegen stark gestiegener Schülerzahlen einen zweiten Lehrer.

1846 lebten 1151 Menschen in Heuthen. Damit war das Maximum bis zum 19. Jahrhundert erreicht. Die Bevölkerungszahl nahm wegen der Krise in der Wollweberei und zahlreicher Missernten ab. Die Auswanderung nach Amerika erreichte in den folgenden Jahren ihren Höhepunkt. 286 Personen verließen das Dorf. [Auswanderung Amerika]

1850 wütete die Cholera in der Gemeinde mit 108 Toten. Das Dorf gelobte eine Choleraprozession durchzuführen.

Am 26. Mai 1853 große Überschwemmung. Die gesamten Pfarrländereien wurden überflutet. Preußen gewährte eine Beihilfe von 25 Reichstalern.

1866 schwere Verwundung des Musketiers August Löffelholz im preußisch-habsburgischen Krieg. Er erhielt einen Streifschuss am Kopf. 

1866-1868 wurde die Straße nach Flinsberg gebaut. [Straßen und Wege]

1870-1871 nahmen Dorfbewohner am deutsch-französischen Krieg teil. Bei der Schlacht von Beaumont ließ Wilhelm Löffelholz sein Leben.

1873 lebten 721 Menschen in Heuthen. Ein Bevölkerungsrückgang um mehr als 440 Personen in den letzten 23 Jahren war zu verzeichnen.

1880-1882 wurde die fünfte Schule in Heuthen an der Stelle der vierten gebaut (jetziger Kindergarten).

Am 17. Oktober 1881 Einweihung des neuen Friedhofs in der Lehmkuhle durch Commissarius Dr. Zehrt. Bis dahin wurden die Toten direkt neben der Kirche auf dem Kirchhof beerdigt.

1883-1884 folgte der Bau der Straße nach Wachstedt.

In der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde nach dem Rückgang der Weberei die Wander- und Saisonarbeit für das Eichsfeld typisch. Die meisten Männer verließen mit ihren Söhnen Anfang Oktober das Dorf, um auf den Rübenfeldern und in den Zuckerfabriken fern ihrer Heimat zu arbeiten. 

Am 19. Januar 1892 unterzeichnete der Schulze Karl Josef Hey das Gründungsdokument der Freiwilligen Feuerwehr Heuthen. [125 Jahre FFW Heuthen]

1896 wurde eine Gemeindeschenke an das Backhaus angebaut. Zuvor gab es mehrere Schenken am Anger: der Preußische Hof und an der Ecke am unteren Ende des Angers. [Wirtshausstreit]

1896 bekam die Schule in Heuthen einen dritten Lehrer.

1901 sollten Heuthen und vier Nachbardörfer einem Truppenübungsplatz weichen. Durch den beherzten Einsatz der Dorfbewohner unter maßgeblicher Führung von Pfarrer Jodokus Herold konnte das Aus für die Gemeinde Heuthen verhindert werden. [Truppenübungsplatz]

1909 hatte Heuthen 967 Einwohner.

Am 8. September 1909 zerstörte ein Großbrand in der Schlafgasse Häuser und Scheunen. Es gab acht Brandgeschädigte.

1913 wurde das 100-jährige Jubiläum der Befreiungskriege in Heuthen mit einer Theateraufführung begangen. [Schwarze Schar]

Im 1. Weltkrieg (1914-1918) hatte Heuthen 63 Tote und Vermisste zu beklagen. Ihnen zu Ehren wurde auf dem alten Friedhof ein Denkmal errichtet. Die mittlere Kirchenglocke musste für Kriegszwecke abgegeben werden. Die Schulchronik berichtete über die Auswirkungen des Krieges. [Schulchronik]

1917 wurde trotz des Krieges mit dem Bau der Wasserleitung in Heuthen begonnen.

27. August 1921 Großbrand im Tempel und der Alten Gasse mit zwölf Brandgeschädigten.

1923/24 Fertigstellung des Ortsnetzes für elektrisches Licht. Beim Gastwirt Jünemann wurde ein fröhliches Lichterfest gefeiert.

1924 Bau einer Strumpffabrik auf dem ehemaligen Schützenplatz am Ortseingang. Viele neue Arbeitsplätze entstanden.

1927-1929 Separation (Flurbereinigung) in Heuthen. 985 Hektar waren bis dahin in 8.741 Parzellen zerstückelt. [Flurkarte] [Flurnamen]. Im Zuge der Separation wurden befestigte Straßen gebaut,  das Dorf neu vermessen und die Grundstücksgrenzen in Karten eingetragen. Die Dorfstraßen wurden größtenteils kanalisiert und alte Wasserläufe überdeckt. Die Birkenallee wurde angelegt und der offene Graben zu einem Gehweg umgestaltet.

1928 Errichtung eines neuen Spritzenhauses an der Flinsberger Straße.

1930/31 Gründung der Ortsgruppe der NSDAP. Es gab viel Unfrieden mit Pfarrer Ständer, der die Partei nach Kräften bekämpfte. [Ständer]

1937 wurde der Anger neu hergerichtet und in die Angermauer ein Brunnen mit ständig fließendem Wasser eingebaut.

1937 Weihe des neuen Friedhofs.

1938 hatte Heuthen 1100 Einwohner in 220 Häusern.

1939-1945  über 68 Tote und Vermisste im Zweiten Weltkrieg.

1943 kamen die ersten ausgebombten Umsiedler in Heuthen an.

Am 09.04.1945 endete der Zweite Weltkrieg in Heuthen. Zuerst kreisten Flugzeuge über Heuthen. Später kamen aus Richtung Geisleden Panzer mit Soldaten der 1. US Armee, 9. Panzerdivision und 69. Infanteriedivision. Eine Scheune wurde beschossen und brannte ab. Dort hatte ein Trupp deutscher Soldaten Unterschlupf gesucht. Vor der Wiese mussten auf Befehl der Amerikaner einige Häuser geräumt werden.

Im Juli 1945 zogen die Russen in Heuthen ein.

1948 stieg die Zahl der Einwohner auf Grund der Einquartierung von Flüchtlingen auf 1136.

1956 Hochwasserkatastrophe: Die Dorfstraßen wurden sehr in Mitleidenschaft gezogen.

In den 1950er Jahren entstanden 29 neue Wohnhäuser. Bau der Siedlung und der Bachsiedlung.

1957 wurde auf Initiative des Rates des Kreises eine OLB gegründet. Im Zuge der Sozialisierung wurde die OLB 1959 in eine LPG (Landwirtschaftliche Produktions-Genossenschaft) umgewandelt.

Am 1. April 1960 wurde Heuthen vollgenossenschaftlich. Alle Bauern traten der LPG bei.

1962/63 Umbau des ungenutzten Backhauses an der Gemeindeschenke zur Turnhalle.

1968 Einrichtung der Gemeindeküche und des Bürgermeisteramtes.

1970 wurde ein Wohnblock bezugsfertig.

1971 Übergabe einer Kleinsportanlage und eines Kinderspielplatzes zum Kindertag.

1971-1973 entstand der neue Sportplatz.

Im Mai 1975 zerstörte ein Blitzschlag den Turm der St.-Nikolaus-Kirche.

1980-1982 erhielt die Freiwillige Feuerwehr Heuthen ein neues Gerätehaus am Breitenstein und übernahm ein Löschfahrzeug aus Heiligenstadt.

1990 Schließung der Strumpfwarenfabrik. Viele Arbeitsplätze für Frauen gingen verloren.

6. Mai 1990 erste freie Kommunalwahlen.

1990/91 schloss die Freiwillige Feuerwehr Partnerverträge mit den Wehren in Obermeiser (Hessen) und Voitsdorf (Österreich).

1991 Unterzeichnung eines Partnerschaftsvertrages zwischen der Gemeinde Heuthen und Niederelbert (Rheinland- Pfalz).

1992 Verlegung der Erdgasleitung.

1993 erfolgte die Neuverkabelung des Ortes durch die Deutsche Telekom AG.

1996 Umfangreiche Restaurierungs- und Umbauarbeiten an der St.-Nikolaus-Kirche (Orgel, Innenraum, Altar).

1999 ging der erste Internetauftritt für Heuthen online.

2015 erschien eine umfassende Chronik der Pfarrei und des Dorfer Dörfer Heuthen und Flinsberg.

2016 wurde der Ortschronist Dr. Alfons Grunenberg auf Grund seiner heimatkundlichen Forschungen zum ersten Ehrenbürger von Heuthen ernannt.

2017 schaffte sich die Freiwilligen Feuerwehr von Heuthen ein neues Löschfahrzeug an. Das 125-jährige Bestehen wurde gefeiert.

Weiterführende Literatur:

Müller, Albert; Kruse, Elisabeth: 850 Jahre Heuthen 1146-1996. Cordier Satz & Druck, Heilbad Heiligenstadt (1996).

Grunenberg, Alfons: Schössow, Uwe: Geschichte der St.-Nikolaus-Kirche in Heuthen. Mecke Druck und Verlag (2013), ISBN 978-3-86944-106-1.

Grunenberg, Alfons; Schössow Uwe: Geschichte der Pfarrei Heuthen mit ihrer Filiale Flinsberg. Verlag Rockstuhl, Bad Langensalza (2015), ISBN 978-3-95966-012-9.

Grunenberg, Alfons; Müller, Albert; Starost Reinhold: 125 Jahre Freiwillige Feuerwehr Heuthen 1892-2017. Cordier Druck + Medien, Heilbad Heiligenstadt (2017). ISBN 3-939848-56-5.  

Kruse, Rüdiger H.: Auswanderer aus Heuthen nach Amerika. Selbstverlag (2017). ISBN 978-154972-455-8.

Unser Heimatforscher und Ehrenbürger Alfons Grunenberg hat den Inhalt dieser Website aktualisiert und zahlreiche Artikel bereits über unsere Geschichte veröffentlicht. Dafür ist ihm unserere Gemeinde ausgesprochen dankbar!

Bedanken möchten wir uns auch bei der Eichsfelder Heimatzeitschrift, die die Arbeit an der Geschichte unserer Gemeinde immer unterstützt. Wer sich für die Heimatforschung interessiert findet hier immer viel wissenswertes.